Stellungnahme
zum Antrag der Fraktion der AfD im Landtag M-V
(Drucksache 8/4879 vom 30.04.2025):
“Gewalt- und Drogenprobleme an den Schulen ernst nehmen - Schulsozialarbeit als Landesaufgabe sicherstellen”
Schulsozialarbeit sortiert niemals Menschen aus
Die AfD-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern nutzt einen Antrag zum Thema Gewalt und Drogen an Schulen, um in der parteiüblichen menschenausgrenzenden Sprache ihren ideologischen Hass gegen Vielfalt, Inklusion und die Vermittlung demokratischer Werte auszubreiten.
Wir vom Landesfachverband Schulsozialarbeit stellen uns diesem Vorstoß der rechtsextremen Partei entschieden entgegen. Schulsozialarbeit – wie die Soziale Arbeit im Ganzen – grenzt niemanden aus, bewertet Menschen nicht nach Herkunft oder Abstammung und ist für alle Schüler:innen und ihre Bezugspersonen da, unabhängig von Hautfarbe, Religion oder Geschlecht.
Die von der rechtsextremen AfD unterstellte einseitige politische Ausrichtung der Schulsozialarbeit gibt es nicht. Schulsozialarbeit ist so vielseitig wie die Schulen des Landes und die dort beschäftigten Fachkräfte. Basis sind immer die Menschen- und Kinderrechte, unsere demokratische Grundordnung, die Würde des Menschen und die Achtung des sozialen Rechtsstaats. Diese Grundlagen stehen nicht zur Diskussion und werden in der täglichen Arbeit mit den Schüler:innen umgesetzt.
Das Arbeitsfeld der Schulsozialarbeit ist umfangreich, die Anforderungen je nach Schulart unterschiedlich. Themen wie Drogenprävention oder Konfliktschlichtung gehören ebenso dazu wie die Beteiligung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an schulischen Prozessen (Demokratiebildung) oder die Unterstützung in persönlichen Krisen. Dies alles findet unter der Anerkennung der individuellen Identität der Betroffenen statt.
Soziale Arbeit richtet sich immer an den aktuellen Bedarfen der Menschen und den gesellschaftlichen Anforderungen aus – unabhängig von der Anbindung an ministerielle Strukturen. Da Schulsozialarbeit ein Angebot der Kinder- und Jugendhilfe ist, finden wir die derzeitige Verortung im Sozialministerium sinnvoll.
Schulsozialarbeit ist bisher von projektbezogenen Mitteln des Europäischen Sozialfonds und der kommunalen Förderung abhängig. Diese Mittel müssen regelmäßig neu beantragt werden, was zu unsicheren Rahmenbedingungen führt.
Wir fordern, dass Schulsozialarbeit durch Landesmittel dauerhaft gesichert finanziert wird.
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